Die Hochschule Hamm-Lippstadt hat im Rahmen eines Forschungsprojektes für den Hofladen Sauerland den Prototyp einer Lebensmittel-Abholbox entwickelt. Die mit mehreren Einzelfächern versehene Abholstation kann mit einem QR-Code durch Kund*innen selbständig und zeitlich flexibel bedient werden, so dass bestellte Lebensmittel dort entnommen, aber auch neue Aufträge am Terminal platziert werden können. Das Besondere: Zum Einsatz kommen sollen die Abholboxen perspektivisch in ländlicheren Strukturen wie dem Sauerland, wo die Nahversorgung mit Lebensmittel über den stationären Handel immer mehr ausdünnt. Bekannte Logistik-Konzerne und der Einzelhandel fokussieren sich mit ähnlichen Angeboten bisher nur auf Ballungsräume und bieten so keine Option für ländliche Gebiete.
Gefördert wurde das Projekt durch einen Innovationsgutschein F&E des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Entwickelt wurde der Prototyp von Prof. Dr. Alexander Stuckenholz, Inhaber der Professur "Praktische Informatik" an der Hochschule Hamm-Lippstadt, unter Mitarbeit von Fabian Lehnert, Masterstudent "Business and Systems Engineering", und Lena Niedzwetzki, Bachelorstudentin "Biomedizinische Technologie".
Die smarte Abholbox, deren Kommunikationselektronik zum Beispiel erkennt, ob Türen verschlossen oder geöffnet sind, ist Ergebnis der Forschung für den Hofladen Sauerland. Mit dem Hofladen-Sauerland.de fokussiert Geschäftsführer Christian Schulte den Vertrieb regionaler Produkte von kleinen Höfen, familiengeführten Metzgereien oder Landbäckereien aus der knapp 900.000 Einwohner*innen starken Gegend. Bestellungen können telefonisch, online, per WhatsApp, über spezielle Terminals an ausgewählten Punkten wie auch im stationären Hofladen aufgegeben werden. Die Lieferung erfolgt durch unternehmenseigene Lieferfahrzeuge. Um die Lieferung der Lebensmittel zu flexibilisieren, die Auslastung der Logistik zu erhöhen und ein besseres Angebot für die Nahversorgung von Lebensmitteln im ländlichen Raum zu schaffen, entstand die Idee für die Abholstationen. An diese werden Lebensmittel zugestellt, die nach einer entsprechenden Benachrichtigung an die Kund*innen entnommen werden können. Damit die Abholbox für alle Altersgruppen nutzbar ist, wurde Wert auf eine einfache Bedienbarkeit gelegt. Die Authentifizierung gegenüber der Box erfolgt über einen QR-Code. Dieser kann per E-Mail, SMS, per Post oder direkt im Ladengeschäft der Kundschaft übergeben werden. Die Box scannt mittels einer Kamera den Code und öffnet das Fach mit dem individuell bestellten Inhalt. Um ihren Dienst zu verrichten, benötigt die Abholbox Strom und Internetzugang.