Klingt wie ein fast vergessener Jodel-Joke, für mich ist es Realität: Ich bin Lisa, 23, Studentin der Sport- und Gesundheitstechnik und war für ein halbes Jahr in Australien.
Entscheidung für mein Auslandssemester
Für mich war es schnell klar, dass ich innerhalb meines Sport- und Gesundheitstechnik Studiums ein Auslandssemester absolvieren möchte, um fremde Kulturen und Länder kennen zu lernen, mein Englisch zu verbessern und vor allem mich selbst in vielen Bereichen zu "challengen". Tatsächlich war es die beste Entscheidung, die ich treffen konnte, mich an der Curtin University in Perth, Western Australia, einzuschreiben. Ich schloss viele enge Freundschaften zu Menschen aus aller Welt, konnte ein ganz anderes Uni-Leben kennen und lieben lernen und einmal um die Welt reisen.
Gelungener Start
Meine Zeit in Perth begann mit einer Orientierungs-Woche, die sehr ereignisreich, herausfordernd und spannend war. Ich lernte hunderte neue Leute kennen, es gab unzählige Aktivitäten, aus denen man sich einen ganzen Stundenplan für diese Woche zusammenstellen konnte und natürlich einige Partys. Diese Erfahrungen machten es viel einfacher, sich im Studentenheim einzuleben und auf dem riesigen Campus zurechtzufinden. Wir bildeten eine große Gruppe internationaler, aber auch australischer Studierender, konnten uns gegenseitig unterstützen und es kam nie Langeweile auf.
Mein Uni-Alltag
An der Curtin University belegte ich 4 Kurse, die inhaltlich zu meinem Studiengang passten, sowie mein Wissen in bisher nur oberflächlich behandelten Bereichen vertieften. Das Lernen war sehr praxis-orientiert und motivierend, die Professoren waren alle sehr nett, per Du und hatten immer ein offenes Ohr. Auch von meinen australischen Mitstudierenden wurde ich gut aufgenommen und integriert, völlig unkompliziert (meine liebste Eigenschaft an Australiern).
Während des Semesters mussten wir oft für Tests lernen, Hausarbeiten abgeben oder Gruppenprojekte ausarbeiten. Dieser Aufwand überstieg bei weitem den, welchen ich von der HSHL gewohnt war. Man sollte sich von dem Gedanken lösen, das ganze Semester am Strand beim Surfen zu verbringen, aber an den Wochenenden ist das natürlich drin.
Auf dem besonders grünen Campus der Curtin University ließ sich das Lernen aber durchaus positiv gestalten. Mit täglich wechselnden Food-Trucks, Schlafplätzen in der 24 Stunden geöffneten Bibliothek und tollen Aktionen sowie Sportangeboten schlich sich dieser Ort jeden Tag etwas mehr in mein Herz. Ich wollte unbedingt etwas anderes erleben, als meinen normalen Alltag am Campus Hamm, was sich dadurch mehr als zufriedenstellend erfüllte.
Leben in Perth und Reisen
Die Stadt Perth an sich bietet auch eine Menge an Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Von den verschiedensten Restaurants für ein gelungenes "Breakki", Vor-Orten mit den besten "Vibes" und ellenlangen (und meist leeren) Stränden bis hin zu aufregenden Clubs, Parks und Shopping-Möglichkeiten. Wir nutzten und genossen unsere gemeinsame Zeit und unternahmen fast jeden Tag etwas zusammen.
Innerhalb der Vorlesungszeit kann man zweimal jeweils eine Woche "Study-Break" nutzen, um entweder zu lernen oder zu reisen. Ich entschied mich für letzteres und machte mich mit zwei neu gewonnenen besten Freundinnen auf den Weg nach Bali (der Flug von Perth aus ist super günstig). Die zweite freie und sehr abenteuerliche Woche verbrachten wir in einem Wohnmobil im Süden von Westaustralien, um einige der schönsten Strände Australiens zu erkunden.
Mein Fazit
Auch, wenn der ewig dauernde und nervenaufreibende Bewerbungsprozess sowie der Abflug mitten in der Klausurenphase meine Vorfreude auf Australien etwas gemildert hatten: Ich bereue es auf keinen Fall, diesen Schritt getan zu haben und freue mich, ein so gelungenes "Semester-Abroad" erlebt zu haben. Ich bin zwar mit leerem Konto, dafür aber mit unvergesslichen Erfahrungen, engen und weltweiten Freundschaften, tollen Fotos und neu gewonnenen Skills in vielen Bereichen zurückgeflogen.
Cheers, Australia!
Ein Bericht von Lisa Hense, 5. Semester "Sport- und Gesundheitstechnik", vom 04.02.2019.