Das Projekt "Digitalise_SWF" ist am Mittwoch, 19. April 2023 offiziell gestartet. Zum Auftakt luden die beiden Projektpartner Fachhochschule Südwestfalen und Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) in das IQ Lippstadt, unweit des Lippstädter Campus der HSHL ein. In einem zweistündigen Bühnenprogramm, das von Jochen Heimann moderiert wurde, stellten beide Hochschulen die Ziele des Projektes vor. Digitalise_SWF wird im Rahmen der von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) beschlossenen Bund-Länder-Initiative "Innovative Hochschule" zu 90 Prozent durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und zu zehn Prozent durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft in NRW (MKW.NRW) finanziert. Mittels virtueller Institute, die Kompetenzen beider Partnerhochschulen bündeln, soll in den Bereichen digitale Industrie, digitale Geschäftsmodelle und digitale Anwendungen die Digitalisierung in der Region Südwestfalen gestärkt werden. Durch die Aktivitäten sollen kleine und mittelständische Unternehmen, der Einzelhandel, Kommunen und Städte, aber auch Bürger*innen, Vereine und Schüler*innen adressiert werden.
"Die Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen und Akteur*innen hat für die Hochschule Hamm-Lippstadt einen besonders hohen Stellenwert. Damit wir alle die Chancen der Digitalisierung optimal nutzen, ist ein reger Austausch unerlässlich. Wir freuen uns auf das Projekt "Digitalise_SWF", um den Transfer in der Region mit spannenden Themen zu verstärken", so HSHL-Präsidentin Prof. Dr.-Ing. Kira Kastell zu Beginn der Veranstaltung. Weitere Grußworte zum Start des Projektes hielten der Bürgermeister der Stadt Lippstadt Arne Moritz und der Parlamentarische Staatssekretär des BMBF Dr. Jens Brandenburg.
Sieben Virtuelle Institute bündeln Kompetenzen in der Region
Insgesamt gibt es im Rahmen von "Digitalise_SWF" sieben virtuelle Institute: Virtuelle Realität in der Produktentwicklung, Generative Fertigung, Digitale und vernetzte Produktion, Digitale Wirtschaft, Entrepreneurship, Vernetzte Mobilität und Innovative Lichttechnik. Diese stellten Prof. Dr.-Ing. Andreas Nevoigt, Prorektor für Forschung und Technologietransfer FH Südwestfalen, und Prof. Dr.-Ing. Klaus Pantke, Vizepräsident für Forschung und Transfer HSHL, vor. Jedes dieser Institute werde mit einem Initialprojekt starten, außerdem seien "Pop-up Labs", also beispielsweise zeitweise Präsenzen in Ladenlokalen in Innenstädten, geplant. Zudem wird es ein "Lab-on-tour", einen Labortruck geben, der auf Marktplätzen, vor Unternehmen oder vor Schulen Station machen soll. "Wir möchten Technikvorbehalte auflösen, indem wir mit unseren Aktivitäten Technologien gut erklären und in der Region in den Austausch gehen", so Nevoigt.
Eines der virtuellen Institute konnte sich vor Ort direkt ausführlicher vorstellen. Prof. Dr.-Ing. Jan-Niklas Voigt-Antons, an der HSHL Professor für "Angewandte Informatik mit dem Schwerpunkt Immersive Medien", hielt einen kurzen Vortrag zu "VR/AR in der Produktentwicklung". Hierbei solle es vor allem um die Bereiche Instandhaltung (hier können z.B. bei Wartungsarbeiten entsprechende Anleitungen virtuell direkt neben den Geräten eingeblendet werden), Produktion, Produktplanung oder auch immersive Medientechnologien gehen. Ganz konkret plant das Institutsteam im September eine Veranstaltung auf dem Rathausplatz Lippstadt, die Bürger*innen dazu einlädt, Hardware und Prototypen aus den Bereichen "Augmented Reality" und "Virtual Reality" selbst zu testen und Fragen an die Expert*innen des Institutes zu stellen.
Dialog zu Themen rund um Digitalisierung
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Podiumsdiskussion mit Dr. Dagmar Lehmann, Iserlohn Digital, Prof. Dr. Giuseppe Strina, für das Projekt "FUSION" der Universität Siegen, Prof. Dr.-Ing. Jörg Kolbe, Fachhochschule Südwestfalen, Arne Farwick, enra GmbH, Markus Kürpick, Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH, und Prof. Dr.-Ing. Klaus Pantke, HSHL. Die Diskussionsrunde kam schnell überein, dass die Digitalisierung für alle in den nächsten Jahren große Veränderungen mit sich bringen werde. "Digitalise_SWF" möchte hierbei besonders in den Dialog gehen, anstatt dass die Hochschulen als wissenschaftliche Einrichtungen von oben herab mit Bürger*innen kommunizieren. "Zukünftig soll es durch das Projekt in der Region Südwestfalen eine kompetente und präsente Anlaufstelle bei allen Themen der Digitalisierung geben", so Prof. Pantke.