Vom 21. bis 24. Februar 2024 fand im Berliner CityCube in Berlin der 36. Deutsche Krebskongress statt. Prof. Dr. Christoph Harff, Lehrgebiet "Internationale Wirtschaftsbeziehungen und Verhaltensökonomie", und Daniel Klein, Student im Studiengang "Interkulturelle Wirtschaftspsychologie", sprachen dort vor dem Who-is-who der Krebsforschung- und behandlung über die Steigerung der HPV-Impfquote durch Nudges.

Bereits bei der "NudgeNight" im Sommersemester 2022 hatte Daniel Klein gemeinsam mit seinem Kommilitonen Marius Matthiä über die Rolle von Nudges, Mechanismen zur Veränderung des Verhaltens, bei der Förderung der HPV-Impfbereitschaft referiert. Der Nudge zielt darauf ab, mittels verhaltensökonomischer Erkenntnisse ein System zur Erinnerung an die HPV-Impfung zu erstellen und zu optimieren. Denn laut Robert-Koch-Institut (RKI) erkranken in Deutschland etwa 6.250 Frauen und 1.600 Männer an HPV-bedingten Karzinomen. Leider haben im Alter von 14 Jahren, in dem die Impfung empfohlen wird, nicht einmal 50 Prozent der Jugendlichen in Deutschland eine Impfung gegen HPV erhalten.

Daniel Klein und Marius Matthiä schlugen zur Erhöhung der Impfbereitschaft eine Adressierung vor. Das Mailing wird an Eltern von Jugendlichen im Alter von 12 Jahren gesendet und betont den Anspruch auf die J1-Untersuchung, informiert über die Inhalte der Untersuchung und die Vorteile einer Teilnahme, und ermutigt die Empfänger, direkt einen Termin zu vereinbaren. Die Effektivität des Nudges wurde an einer Testgruppe im Vergleich zu einer Kontrollgruppe erfolgreich überprüft.

Nachdem das Duo mit diesem Ansatz bereits einen Artikel im Deutschen Ärzteblatt (Dtsch Arztebl 2022; 119(50): A-2252 / B-1856) veröffentlichen konnten, ist die Einladung zum 36. Deutschen Krebskongress in Berlin die nächste Würdigung der Forschungsarbeit.

"Es ist ein toller Erfolg unserer Studierenden, als angehende Wirtschaftspsychologen auf einem Medizinerkongress ihre Forschungsergebnisse präsentieren zu dürfen", lobt Prof. Harff die Arbeit seiner Studenten.